Hinweise zur Reflexion der Lehrerfahrung

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Version vom 29. Oktober 2019, 17:23 Uhr von 141.69.5.100 (Diskussion) (Formative Refelexion)

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Wenn Sie über Ihre weiterentwickeln wollen, müssen Sie sowohl mitlaufend als auch abschließend Ihre Lehrerfahrungen reflektierend. Erst die Reflexion sorgt dafür, dass Lerneffekte persistieren und systematisch aneinander anschließen.

Die Reflexion erfolgt begleitend (formativ) und abschließend (summativ).

Formative Refelexion

Für die formative Reflexion genügt es zunächst all jenes festzuhalten, was Ihnen auffällt oder sie gar irritiert. Dies können Situationen sein, die sehr zufriedenstellend verlaufen oder umgekehrt Ereignisse die unerwartet schief gehen. Wenn man sich kurz Zeit zum Nachdenken gibt, bestenfalls direkt nach jeder Lehreinheit, fallen einen zusätzlich die überraschenden und widersprüchlichen Momente der gerade stattgefundenen Lehrveranstaltung ein.


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Positives Negatives
Überraschendes Widersprüchliches

Vergessen Sie nicht: Lehr-Lernsituationen sind prädestiniert dafür Irritationen zu erzeugen, da, auch wenn man es im Vollzug nicht vor Augen hat, die Lernprozesse der Studierenden nicht in die Lehrprozesse der Dozierende aufgeht. Diese konstitutive Asymmetrie gilt es produktiv zu nutzen – z.B. mit reflexiven Einheiten oder möglichst viel Feedback aus dem Auditorium.

Summative Reflexion

Für Ihre Lehrentwicklung setzen Sie sich einen bestimmten Zeitraum. In diesen nehmen Sie sich vor ihre Lehre systematisch und kontinuierlich zu verbessern – kein Scheu vor neuen Wegen. Vor und nach dem bestimmten Zeitraum notieren Sie Ihre Position zur Lehre. Als Hilfestellung können Sie sich an den klassischen Wissensarten orientieren:

Deklaratives Wissen
So beschreiben Sie, was Sie über Lehre und Lernen wissen. Welche Konzepte sind Ihnen bekannt, woran orientieren Sie sich und was ist Ihre Idee von guter Lehre.
Prozessurales Wissen
Im nächsten Schritt beschreiben Sie Vorgehen: Welche Methoden verwenden Sie, wie ist der zeitliche Ablauf und wie vollzieht sich die Kommunikation mit den Lernenden.
Metakognitives Wissen
Abschließend versuchen Sie Ihre Einstellung zur Lehre festzuhalten: Wie schätzen Sie beispielsweise das Verantwortungsverhältnis ein und welche Bedeutung messen Sie der Beziehung zu den Studenten zu.

Wenn Sie nun am Ende des benannten Zeitraums erneut jene Kategorien durchgehen und aktualisieren, haben Sie eine gute Überblick darüber was sie neues Wissen, wie sie anders Handeln und inwiefern Sie sich mit ihre Perspektive auf Lehre verändert hat.


Vorlagen, Hinweise, Texte